Stadt Wilhelmshaven

07. August 2024

Sanierung der Deichbrücke kurz vor dem Abschluss

Die Eröffnung der Deichbrücke rückt in greifbare Nähe: Nur noch wenige Wochen bis die Grundsanierung des denkmalgeschützten Bauwerks abgeschlossen ist. Nach fast vier Jahren sind dann keine Umwege mehr nötig, um den Ems-Jade-Kanal an seiner Einmündung in den Großen Hafen zu überqueren. Ab Mitte September soll die Deichbrücke zunächst für den Fuß- und Radverkehr wieder geöffnet werden. Rund drei Wochen später können auch Autos und Motorräder wieder über die Brücke fahren. Da nach Abschluss der letzten Bauarbeiten gerade in der Anfangsphase noch regelmäßige Probeöffnungen notwendig sind, die zu häufigen und spontanen Sperrungen für den motorisierten Verkehr führen würden, erfolgt die Wiedereröffnung quasi in Etappen. Mit dem Abbau der Behelfsbrücke geht es aber für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, voraussichtlich ab Mittwoch, 18. September 2024, wieder direkten Weges über die Deichbrücke – wenngleich es wegen der Probeöffnungen häufiger zu Wartezeiten kommen wird.

Die Grundsanierung der Deichbrücke war im Oktober 2020 mit dem Aushängen des über 110 Jahre alten Stahlkolosses gestartet. Trotz intensiver Vorplanung kam es aber, wie es kommen musste: Im Verlauf der Arbeiten traten unvorhergesehene Schwierigkeiten auf, die die Sanierung aufwendiger und teurer machten. Der sogenannte Gegengewichtskasten war mit so viel Asbest versetzt, dass es sinnvoller war ihn neuzubauen statt zu sanieren. „So etwas lässt sich bei einem so alten Bauwerk leider nicht verhindern", weiß Stadtbaurat Niksa Marusic. „Man versucht im Vorfeld natürlich immer alles so genau es geht zu planen. Aber erst, wenn man die Bauteile auseinandernimmt, wird ihr tatsächlicher Zustand wirklich deutlich." Weitaus mehr ins Gewicht schlug allerdings die Insolvenz des beauftragten Generalunternehmers, die den städtischen Eigenbetrieb TBW als Bauherrin im Oktober 2022 überraschend vor viel größere Probleme stellte. Die Bauarbeiten kamen zum Erliegen, nichts ging mehr. „Um die Gesamtmaßnahme trotz massiver zeitlicher Verzögerungen dennoch zu einem Ende zu bringen, hat das TBW-Team in hervorragender Zusammenarbeit mit den nun beauftragten Büros und Firmen Enormes geleistet", lobt Oberbürgermeister Carsten Feist alle am Bau Beteiligten. Verhindert werden konnte jedoch nicht, dass die Kosten den Planungsrahmen aufgrund einer Vielzahl von Gründen deutlich überschritten haben: die Kosten in Höhe von ursprünglich 12,5 Millionen Euro haben sich mittlerweile mindestens verdoppelt. Wie hoch sie genau sind, lässt sich aber erst nach der Abrechnung am Ende der Maßnahme sagen.

Trotzdem: Die Verantwortlichen sind mehr als erleichtert, dass das Projekt nach fast vier Jahren nun endlich zu einem Abschluss gebracht werden kann. „Intern hatten wir zwar gehofft, sogar schon Anfang September die Einweihung feiern zu können und hatten dafür die Vorbereitungen bereits aufgenommen, aber das werden wir jetzt einfach nochmal neu planen", freut sich TBW-Betriebs- und Projektleiterin Maike Schun auf die letzten Schritte bis zur Einweihung.

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