Stadt Wilhelmshaven

04. Februar 2021

Untersuchung der 32 Pappeln am Ehrenfriedhof

Die Pappeln auf dem Ehrenfriedhof haben ein Alter von rund 100 Jahren erreicht – damit sind sie zwar alt, haben ihre maximale Lebensdauer von 110 bis 120 Jahren aber noch nicht erreicht. Im Rahmen regulärer Baumkontrollen im dritten Quartal 2020 stellte der städtische Eigenbetrieb TBW dennoch erhebliche Schäden fest. Teilweise sind nur noch 30 Prozent von den geforderten 150 Prozent an Standsicherheit vorhanden. Für die Friedhofsbesucher und die zahlreichen Nutzer des Rad- und Fußweges ist somit die Sicherheit nicht mehr gewährleistet. Deswegen werden jetzt sechs Pappeln gefällt.

Ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger wurde mit der Anfertigung eines Gutachtens für alle 32 Pappeln beauftragt. Der Gutachter kommt zu dem Ergebnis, dass sechs Pappeln zwingend noch im Winter 2020/2021 gefällt werden müssen – dieses Ergebnis wurde auch durch Zugversuche, die TBW zur Standsicherheit durchgeführt hat, bestätigt. Für die ausstehenden Fällungen liegen TBW schriftliche Ausnahmegenehmigungen von der Baumschutzsatzung sowie Ausnahmegenehmigungen von der Landschaftsschutzgebietsverordnung durch die Untere Naturschutzbehörde vor. Bevor die Pappeln gefällt werden, wird in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde außerdem eine artenschutzrechtliche Prüfung erfolgen.

Nach den Fällungen besteht grundsätzlich die Möglichkeit mit dem vorhandenen Unterbewuchs eine neue Baumreihe zu gestalten. Dabei handelt es sich primär um Feld-Ahorn und Esche. Beide Baumarten sind bedeutend stabiler als Pappeln. Genauere Pläne werden noch erarbeitet.

An den verbleibenden 26 Pappeln führt TBW momentan weitere Zugversuche durch, um auch hier ein genaues Bild über die Stand- und Bruchsicherheit zu bekommen. Bei Zugversuchen wird eine vordefinierte Windlast von 1,5 Kilo-Newton, rund 150 Kilogramm, simuliert. Dieses geschieht mit Hilfe eines Greifzuges. Gleichzeitig werden dabei die Dehnung der Holzfasern an vordefinierten Stellen am Baum sowie die Bewegungen des Wurzeltellers unter Last gemessen. Die gewonnenen Daten werden anschließend in ein Verhältnis zur Größe des Baumes gesetzt und hochgerechnet. Daraus kann abgeleitet werden, ob der Baum noch stand- und bruchsicher ist.

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